Rubintraeume by Elizabeth Lowell

Rubintraeume by Elizabeth Lowell

Autor:Elizabeth Lowell [Lowell, Elizabeth]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Contemporary
veröffentlicht: 2013-11-25T23:00:00+00:00


18

Die Schmuckausstellung schloss am Nachmittag des dritten Tages, und das ließ den Ausstellern genügend Zeit, all ihre Wertgegenstände einzupacken und zu sichern, ehe sie wieder nach Hause fuhren. Walker verbrachte jede Minute damit, zu versuchen, Faith ihren Besuch in Ruby Bayou auszureden, wo sie die Halskette abliefern und bis zu Meis Hochzeit bleiben wollte.

Kyles böse Ahnung meldete sich mit Macht. Genau wie die von Walker. Je mehr er über den toten Obdachlosen in Seattle nachdachte, über die tote Touristin in Savannah und die Tatsache, dass Buddys Messer sauber war und nichts als Rückstände von Steaksaft aufgewiesen hatte, desto weniger gefiel Walker die Idee. Aber er wollte Faith nicht sagen, dass der mörderische Künstler mit dem Messer vielleicht hinter ihr her war, deshalb waren ihm auch die Hände gebunden, als er nach Argumenten suchte, die sie dazu bringen würden, nach Hause zu reisen.

Faith ignorierte alle seine Argumente, ob sie nun gut oder schlecht oder sogar lächerlich waren.

Walker gab nicht auf. Auch auf der kurzen Fahrt zur Hilton Head Insel und dann nach Ruby Bayou versuchte er, sie davon zu überzeugen, dass es besser wäre, nach Hause zu fahren.

»Es ist noch nicht zu spät, um dich in ein Flugzeug zu setzen«, erklärte er ihr. »Hilton Head hat einen hübschen kleinen Flugplatz, nicht einmal zwei Meilen von hier. Eine moderne, gute Landebahn, viel Platz für einen der Firmenjets. Ich werde die Kette abliefern. Du kannst dich persönlich um die Inventarliste deines Ladens kümmern, ganz so, wie du es unbedingt gewollt hast, ehe wir losgefahren sind.«

»Ich weiß, was alles fehlt.«

»Kyle und Lianne haben vielleicht etwas übersehen. Niemand weiß so gut wie du, was alles in dem Laden ist.«

»Als ich versucht habe, zu Hause zu bleiben, hast du und auch Archer mir immer wieder ins Gedächtnis gerufen, dass ich doch Mel versprochen hatte, zu ihrer Hochzeit zu kommen.«

»Das war damals. Und jetzt ist jetzt.«

»Also, das ist wirklich das vernünftigste Argument, das ich je gehört habe.«

»Wie wäre es denn mit dem hier?« Walker stand mit dem Rücken zur Wand. »Die gleichen Leute, die wissen, dass du auf der Ausstellung warst, wissen auch, dass du jetzt nach Ruby Bayou fährst. Du bist in Seattle sicherer, und auch die Montegeaus sind sicherer.«

»Das habe ich Daddy Montegeau am Telefon auch erklärt, ein paar Minuten bevor wir das Hotel verlassen haben, aber er wollte nichts davon hören.«

»Keiner von euch beiden denkt wirklich vernünftig.«

Faith ignorierte Walker, genau wie sie all seine Versuche ignoriert hatte, sie zurück nach Seattle zu schicken. Sie hatte nicht die Absicht, nach Hause zu fahren. Es gab hier so viel zu sehen, zu fühlen, aufzunehmen. Designs formten sich in ihrem Kopf, während sie die exotische Landschaft der Salzsümpfe und Zwergpalmen betrachtete, zwischen denen Eichen und Pinien wuchsen. Bei Ebbe hatten die Sümpfe einen berauschenden, erdigen, ursprünglichen Geruch, als hätte sich die Zeit verlangsamt zum Tempo eines großen Reptils, das sich am Ufer eines Entwässerungskanals sonnte.

»Dieser Alligator dort drüben sieht aus wie der riesige Reifen eines Lastwagens, den man ausgerollt hat«, meinte Faith, als sie an einem überfahrenen Alligator vorüberfuhren.



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